Wie Diabetes Ihre Nieren schädigen kann

Verborgene Gefahren

Zuckerkrankheit, auch bekannt als Diabetes mellitus, ist heutzutage die häufigste Ursache für chronisches Nierenversagen. Deshalb ist eine regelmäßige Kontrolle möglicher Nierenschäden bei Menschen mit Diabetes unerlässlich.

Kleine Blutgefäße, große Risiken
Was Sie über diabetische Nephropathie wissen müssen

Wenn Ihr Blutzuckerspiegel dauerhaft hoch ist, schädigt dies die kleinen Blutgefäße in Ihrem Körper, insbesondere jene in den Nieren. Die Filtereinheiten der Nieren, auch Glomeruli genannt, sind besonders empfindlich. Bereits bevor ernsthafte Schäden auftreten, kann ein frühes Warnzeichen die Ausscheidung von Albumin, einem wichtigen Eiweiß, im Urin sein. Dieser Verlust tritt oft Jahre vor messbaren Nierenfunktionsstörungen auf. Daher ist es entscheidend, dass Sie Ihren Albuminspiegel im Urin mindestens einmal jährlich beim Hausarzt überprüfen lassen. Die gute Nachricht: Eine verbesserte Blutzucker- und Blutdruckeinstellung kann diesen Albuminverlust oft rückgängig machen. Durch eine enge Kontrolle dieser Werte können wir die Nieren vor weiteren Schäden schützen und ihre Funktion erhalten.
Wird der hohe Blutzucker nicht kontrolliert, schreitet der Schaden an den Filtereinheiten der Niere fort. Teile der Glomeruli werden zerstört, was die Fähigkeit der Nieren, das Blut zu reinigen, erheblich beeinträchtigt. Während lebensnotwendige Stoffe verlorengehen, bleiben Abfallstoffe im Blut zurück. Diese unzureichende Filterung kann in eine gefährliche Urämie münden – eine Ansammlung von Harnstoff und anderen Abfallstoffen im Blut, die toxisch wirken können.
Regelmäßige Untersuchungen, eine strikte Kontrolle des Blutzuckers und des Blutdrucks sowie eine gesunde Lebensweise können das Fortschreiten einer diabetischen Nephropathie verhindern oder zumindest erheblich verlangsamen.

Sind Sie gefährdet?

Die diabetische Nephropathie entwickelt sich in der Regel zehn bis fünfzehn Jahre nach Beginn der Zuckerkrankheit. Bei älteren Menschen kann eine Nierenschädigung jedoch das erste Anzeichen für Diabetes sein. Besonders gefährdet sind Personen, die sowohl an Diabetes mellitus als auch an Bluthochdruck leiden.

Was Sie tun können

Regelmäßige Untersuchungen durch Ihren Hausarzt sind entscheidend. Apotheken bieten kostengünstige Teststreifen an, mit denen Sie zu Hause den Albumingehalt im Urin überprüfen können. Sollten diese Tests erhöhte Eiweißmengen anzeigen, ist ein Arztbesuch notwendig. Der Arzt wird Ihren Blutdruck und Blutzucker optimal einstellen und gegebenenfalls Ihre Ernährung anpassen. Medikamente wie ACE-Hemmer können ebenfalls helfen, Ihre Nieren zu schützen.

Weitere Maßnahmen sollten stets in Absprache mit einem Nephrologen erfolgen. Alle diese Schritte können die Notwendigkeit einer Nierenersatztherapie (Dialyse) hinauszögern oder sogar verhindern. Vermeiden Sie Rauchen, und lassen Sie Ihre Augen sowie Ihre Füße regelmäßig kontrollieren.

Dialyse und Transplantation bei Diabetikern

Dialyse und Transplantation sind bei Menschen mit Diabetes möglich, jedoch besteht ein höheres Komplikationsrisiko. Eine sorgfältige medizinische Betreuung ist daher unerlässlich. Zuckerkranke mit chronischem Nierenversagen können mit Hämodialyse, Bauchfelldialyse, Nierentransplantation oder einer kombinierten Nieren-Pankreas-Transplantation behandelt werden.

Im Nephrologischen Centrum Kiel beraten wir Sie individuell, um die beste Therapieoption für Sie zu finden. Mit einer sorgfältigen Überwachung und rechtzeitigen Interventionen können wir gemeinsam der diabetischen Nephropathie entgegenwirken und Ihre Nieren schützen. Ihre Gesundheit steht im Mittelpunkt unserer Bemühungen – lassen Sie uns diese Herausforderung gemeinsam angehen.

Diabetes in Deutschland - ein wachsendes Problem

In Deutschland leben etwa vier Millionen Menschen mit diagnostiziertem Diabetes, und schätzungsweise weitere zwei Millionen wissen noch nichts von ihrer Erkrankung. Experten gehen davon aus, dass sich diese Zahlen in den nächsten zehn Jahren verdoppeln könnten. Bei etwa 40 Prozent der Diabetiker tritt eine Form der Nierenschädigung auf, die als diabetische Nephropathie bezeichnet wird.

Lesen Sie mehr zum Thema „Diabetes und Nierenerkrankungen“ in unserer Patienteninfo.

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