Was leisten gesunde Nieren – und wann spricht man von einer Nierenerkrankung? Erfahre mehr über Ursachen, Symptome und Behandlungen.

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Was machen gesunde Nieren, wann sind sie krank?

Die Nieren sind lebenswichtige Organe, die in unserem Körper eine Vielzahl bedeutender Aufgaben übernehmen. Sie arbeiten meist unbemerkt, rund um die Uhr und sind dabei äußerst leistungsfähig – solange sie gesund sind. Doch was passiert, wenn ihre Funktion nachlässt? Wann spricht man von einer Nierenerkrankung? Und was sind mögliche Ursachen für ein Nierenversagen? In diesem Beitrag erklären wir sachlich und verständlich, wie gesunde Nieren arbeiten und welche Warnzeichen auf eine chronische Nierenschädigung hinweisen können.

Die Aufgaben gesunder Nieren

Gesunde Nieren sind echte Multitalente. Täglich filtern sie etwa 180 Liter Blut, um Abfallstoffe und überschüssige Flüssigkeit aus dem Körper zu entfernen. Dabei entstehen rund 1,5 Liter Urin pro Tag, der über die Harnwege ausgeschieden wird. Doch die Funktionen der Nieren gehen weit über die "Reinigung" des Blutes hinaus:

  • Entgiftung und Ausscheidung:
    Die Nieren entfernen harnpflichtige Substanzen, Stoffwechselendprodukte, überschüssige Mineralien und Abbauprodukte von Medikamenten aus dem Blut.
     
  • Regulation des Wasser- und Elektrolythaushalts:
    Sie sorgen dafür, dass der Flüssigkeits- und Salzgehalt des Körpers im Gleichgewicht bleibt.
     
  • Blutdruckregulation:
    Mit dem Hormon Renin beeinflussen die Nieren direkt den Blutdruck. Ein gestörter Hormonhaushalt kann daher zu Hypertonie führen.
     
  • Blutbildung:
    Die Nieren produzieren Erythropoetin (EPO), ein Hormon, das die Bildung roter Blutkörperchen im Knochenmark anregt.
     
  • Vitamin-D-Stoffwechsel:
    In der Niere wird eine Vorstufe des Vitamin D in die aktive Form umgewandelt, was für die Aufnahme von Kalzium und die Knochengesundheit unerlässlich ist.


Wann sind die Nieren krank?

Erkrankungen der Niere verlaufen oft schleichend. Erst wenn ein Großteil des Nierengewebes bereits geschädigt ist, treten spürbare Symptome auf. Fachleute sprechen von einem chronischen Nierenversagen, wenn die Nierenfunktion über einen längeren Zeitraum zunehmend nachlässt. Im fortgeschrittenen Stadium bleibt oft nur noch ein kleiner Rest an funktionstüchtigem Gewebe übrig – die Nieren schaffen es nicht mehr, ihre Aufgaben zu erfüllen. Dann kann es zu einem vollständigen Nierenversagen kommen, das unbehandelt lebensbedrohlich ist.

Ursachen für chronisches Nierenversagen
Es gibt viele unterschiedliche Erkrankungen, die langfristig die Nieren schädigen können. Nicht jede führt zwangsläufig zu einem dauerhaften Nierenversagen – aber in den meisten Fällen liegen die Ursachen in einer der folgenden Grunderkrankungen:

  • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit):
    Eine der häufigsten Ursachen. Hohe Blutzuckerwerte schädigen langfristig die kleinen Blutgefäße in den Nieren.
     
  • Bluthochdruck (Hypertonie):
    Anhaltend hoher Druck in den Blutgefäßen belastet auch die empfindlichen Strukturen in den Nieren und kann diese zerstören.
     
  • Glomerulonephritis (Nierenfilterentzündung):
    Eine entzündliche Erkrankung der Nierenkörperchen, die die Filterfunktion nachhaltig beeinträchtigen kann.
     
  • Harnwegsinfektionen und Harnabflussstörungen:
    Wiederholte Infektionen oder ein gestörter Harnabfluss, etwa durch Nierensteine oder angeborene Fehlbildungen, können die Nieren dauerhaft schädigen.
     
  • Zystennieren (familiär vererbt):
    Hierbei handelt es sich um eine genetisch bedingte Erkrankung, bei der sich flüssigkeitsgefüllte Hohlräume (Zysten) in der Niere bilden und gesundes Gewebe verdrängen.
     
  • Langfristige Einnahme bestimmter Medikamente:
    Besonders Schmerzmittel aus der Gruppe der NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika) können bei übermäßiger, langjähriger Einnahme die Nierenfunktion beeinträchtigen.

  • Tumorerkrankungen:
    Auch bösartige Veränderungen der Niere oder anderer Organe können die Nierenfunktion einschränken.

Was passiert bei Nierenversagen?

Wenn nur noch 5–10 % der Nierenfunktion bestehen, spricht man vom endgültigen, kompletten Nierenversagen. In diesem Stadium ist eine Behandlung unumgänglich. Ohne medizinische Hilfe – in Form einer Dialyse oder idealerweise einer Nierentransplantation – ist der Zustand lebensbedrohlich. Dialyseverfahren übernehmen dabei künstlich die Funktion der Nieren und filtern das Blut außerhalb des Körpers.


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