Abdomen: Bauch, Unterleib
Acetat / Azetat: Salz der Essigsäure
Acetat-Hämodialyse: Eine zunehmende Verringerung der Nierenfunktion bewirkt eine verminderte Ausscheidungsfähigkeit von Säuren über die Niere. Dies kann zu einer Übersäuerung des Blutes führen. Bei starker Zunahme der Säureionen H+ nimmt die Pufferbasenkonzentration ab. Eine Kompensation der metabolischen Azidose über die Atmung ist dann nicht mehr ausreichend, so dass eine vermehrte Ausscheidung der Säureionen über die Niere erfolgen muss. Für die Dialyse-Spüllösung wird Acetat verwendet, ein unphysiologischer Puffer.
akute Niereninsuffizienz: akutes Nierenversagen: Verschlechterung der Nierenfunktion, die innerhalb von Stunden bis Tagen auftritt. Giftige Harninhaltsstoffe können dann nicht mehr ausgeschieden werden. Die akute Niereninsuffizienz ist eine lebensbedrohliche Erkrankung. Diese Einschränkung der Nierenfunktion bildet sich oft wieder vollständig zurück.
Alkalose / Alcalose: krankhafte Untersäuerung des Blutes
Apherese: allgemein medizinisches Verfahren zur Entfernung von Bestandteilen im Blut (z.B. Dialyse)
Azidose / Acidose: krankhafte Übersäuerung des Blutes. Es gibt zwei Arten von Azidose, die metabolische Azidose ist eine Übersäuerung des Blutes durch Stoffwechselprozesse und die respiratorische Azidose, die durch die Atmung verursacht wird.
Arteriosklerose: Arterienverkalkung, Verengung der Arterien durch Ablagerungen an der Gefäßwand. Die Folgen sind Durchblutungsstörungen, die im schlimmsten Fall zum Infarkt führen können.
Autoimmunerkrankung: Überbegriff für Krankheiten, deren Ursache eine überschießende Reaktion des körpereigenen Immunsystems auf körpereigenes Gewebe ist. Die Immunabwehr richtet sich aus zumeist ungeklärten Gründen gegen die Zellen des eigenen Körpers und beginnt, je nach angegriffenem Organ, typische Beschwerden zu machen.
BE: Broteinheit. Eine BE entspricht 12 g Kohlenhydraten und soll die Berechnung der Kohlenhydratmenge bei insulinpflichtigen Diabetikern erleichtern.
Bicarbonat-Hämodialyse: Bicarbonat ist ein physiologischer Blutbestandteil, der als Puffer sofort zur Verfügung steht. Es tritt in der Regel eine sofortige Besserung der Azidose (Übersäuerung des Blutes) ein. Nebenwirkungen seltener als bei der Acetat-Hämodialyse.
Belastungs-EKG: EKG unter körperlicher Belastung: Dazu wird z.B. ein stationäres Fahrrad oder ein Laufband verwendet. Die Arbeitsleistung wird in Watt gemessen. Mit dem Belastungs-EKG können auftretende Veränderungen der Herz-Kreislauffunktion gemessen werden. Es wird zur Diagnose und zur Beurteilung von verschiedenen Krankheiten (z.B. Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt) verwendet.
Bicarbonat: saures Salz der Kohlensäure
CAPD: kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse: Diese Dialyseart wird vom Patienten selbst durchgeführt. Die sterile Dialyseflüssigkeit, die über einen Katheter in den Bauchraum eingelassen wird, verbleibt mehrere Stunden in der Bauchhöhle und wird mehrfach am Tag gegen frische Flüssigkeit ausgetauscht. Die Wechsel werden jeden Tag, auch am Wochenende durchgeführt. Ein solcher Wechsel dauert jeweils rund 30 Minuten, aufwendige Apparaturen sind nicht erforderlich.
CCPD: kontinuierliche Cyclergestützte Peritonealdialyse: Weiterentwicklung der CAPD (kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse) unter Zuhilfenahme einer Peritonealdialysemaschine (sog. Cycler). Die CCPD wird vom Patienten ebenfalls zu Hause über Nacht durchgeführt. Der Patient schließt sich am Abend an die Maschine an. Während der Nacht führt die Maschine wiederholte Dialysatwechsel durch. Die Anzahl der Wechsel und die Austauschmengen werden in den Cycler einprogrammiert. Am Morgen schließt sich der Patient wieder ab und kann am Tag ohne Belastung durch weitere Beutelwechsel seinen Beschäftigungen nachgehen.
Cholesterin: Fettähnliches Molekül; wird von der Leber gebildet und über die Nahrung aufgenommen. Es ist unverzichtbare Grundsubstanz für den Aufbau von Zellwänden, Gallensäuren, Vitamin D und verschiedenen Hormonen.
chronische Niereninsuffizienz: chronisches Nierenversagen: Nierenfunktion verschlechtert sich und es kommt schließlich zu einem vollständigen Nierenversagen. Ursachen sind häufig Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Bluthochdruck, Infektionen, etc.
Clearance: Maß für das Reinigungsvermögen bzw. Leistungsvermögen z.B. der Nieren Dialysemaschine (für Peritoneal-(Bauchfell)-Dialyse)
Cycler: Dialysemaschine (für Peritoneal-(Bauchfell)-Dialyse)
Diabetes mellitus: Stoffwechselerkrankung, die zu erhöhten Blutzuckerwerten führt. Es gibt zwei Arten von Diabetikern: Typ-1-Diabetiker und Typ-2-Diabetiker
Diabetes Typ 1: Körpereigene Abwehrstoffe zerstören die Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse. Dadurch sinkt die Insulinproduktion und bleibt schließlich ganz aus. Typ-1-Diabetiker haben damit einen absoluten Mangel an Insulin und müssen dem Körper menschliches oder tierisches Insulin zuführen.
Diabetes Typ 2: Die Empfindlichkeit der Zellen für Insulin ist herabgesetzt (Insulinresistenz). Die Patienten brauchen viel mehr Insulin, um Zucker aus dem Blut aufnehmen zu können. Die Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse schütten deshalb vermehrt Insulin aus. Die Zellen werden dadurch auf Dauer überlastet und die Insulinproduktion nimmt immer mehr ab. Der Typ-2-Diabetiker leidet also unter einem relativen Insulinmangel, die Zellen produzieren zwar Insulin, die Zellen können es aber nicht verwerten.
diabetische Nephropathie: Nierenschädigung durch schlecht eingestellten Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
Dialyse: künstliche Blutwäsche: Sie übernimmt die Aufgabe der Nieren und entfernt schädliche Stoffe aus dem Körper. Das Blut wird hierbei durch eine Membran geschickt, die bestimmte Stoffe filtriert.
Elektrokardiogramm: siehe EKG
Elektrolyte: Elektrolyte sind chemische Verbindungen in den Körperflüssigkeiten, die aus dem Zerfall von Salzen resultieren. Die Nieren kontrollieren und regulieren die Menge der Elektrolyte im Körper. Beim Nierenversagen kann der Elektrolytgehalt im Körper aus dem Gleichgewicht kommen. Durch die Dialyse wird dieses Gleichgewicht wieder hergestellt.
EKG: Elektrokardiogramm: im Herzen entsteht bei jedem Schlag ein schwacher Strom mit einer Spannung von ca. 1/1000 Volt. Beim EKG werden die elektrischen Aktivitäten des Herzens abgeleitet und in Form von Kurven im Elektrokardiogramm aufgezeichnet. Das EKG ist also Ausdruck des Verlaufs der Herzerregung.
Erythropoetin: Erythropoetin ist ein Hormon, das die Bildung und Reifung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) im Knochenmark anregt. Erythrozyten transportieren den Sauerstoff im Blut. Den größten Teil (>90 Prozent) des Erythropoetins bilden die Nieren, einen kleinen Teil auch die Leber.
Farbdoppler-Echokardiografie: 2-dimensionale Darstellung der Herzmuskulatur, der Herzscheidewände und der Herzklappen sowie der herznahen Gefäße und gleichzeitige Darstellung der Blutflüsse im Herzen und in den Gefäßen, die im gepulsten Dopplerverfahren (Verfahren der Ultraschalldiagnostik) genau analysiert werden können.
Farbduplex-Sonografie: Ultraschall der Nierengefäße: Damit lässt sich die Nierendurchblutung beurteilen und Verengungen oder Verschlüsse der Nierengefäße (z.B. bei Gefäßverkalkung) werden erkannt. Die Untersuchung ist eine schmerz- und gefahrlose Ultraschallmethode, die auch das strömende Blut sichtbar macht. Je nach Richtung und Geschwindigkeit wird der Blutfluss mit unterschiedlichen Farben abgebildet. Außerdem kann man die Echos des Blutflusses hören. Die Beurteilung der Nierengefäße dauert in der Regel 30 - 45 min. Mit der Farbduplexsonografie können auch andere Gefäßverläufe dargestellt werden.
Fistel: Eine Fistel kann durch Gewebszerfall entstehen oder wird operativ als röhrenförmiger Verbindungsgang einer Körperhöhle oder eines Organs im Körperinneren mit einer anderen Körperhöhle oder der Körperoberfläche angelegt.
Gewebetypisierung: Bestimmung von Gewebemerkmalen. Bei Transplantationen werden diese sowohl bei Spendern als auch bei Empfängern von Organen bestimmt. Je ähnlicher die Gewebemerkmale, die so genannten HLA-Merkmale (Human Leucocyt Antigen) von Organspender und Organempfänger ausfallen, desto schwächer wird voraussichtlich das Immunsystem des Empfängers auf das fremde Organ reagieren; je unterschiedlicher sie sind, desto leichter wird der Organismus des Empfängers später ein übertragenes Organ als Fremdkörper erkennen und versuchen es abzustoßen.
Glomeruläre Filtrationsrate: pro Zeiteinheit von einem Glomerulum (Nierenkörperchen) filtriertes Volumen. Es wird in der Regel in der Einheit ml/min angegeben und ist einer der wichtigsten Parameter zur Beurteilung der Nierenfunktion. Die Ermittlung der glomerulären Filtrationsrate ist durch die Bestimmung der Clearance von z.B Kreatinin möglich. Die Glomeruläre Filtrationsrate (GFR) ist abhängig vom tatsächlichen Filtrationsdruck und dem Alter.
Glomerulonephritis: Entzündung der Filterzellen in den Nierenkörperchen (Glomeruli). Im Gegensatz zur Entzündung des Nierenbeckens (Pyelonephritis), die durch Bakterien hervorgerufen wird, ist die Glomerulonephritis meist eine Autoimmunerkrankung, das heißt, der Körper selbst greift die Nieren an. Sie ist meist schmerzlos. Man unterscheidet akute und chronische Glomerulonephritis.
Glomerulus: Nierenkörperchen: Die Nierenkörperchen bestehen aus Knäueln kleinster Äderchen, aus denen der Urin ausgeschleust wird.
Glykämischer Index: Maßeinheit für den voraussichtlichen Blutzuckeranstieg nach der Aufnahme von Kohlehydraten.
Hämodiafiltration (HDF): Kombination der Hämodialyse und Hämofiltration. Das Blut wird mit zwei Filtern sowohl durch Dialyse als auch durch Hämofiltration gereinigt.
Hämodialyse (HD): bestimmte Art der künstlichen Blutwäsche. Das Blut wird mit Hilfe von künstlichen Filtermembranen von schädlichen Stoffen befreit. Es wird dazu ein Gerät mit einem Membranfilter außerhalb des Körpers verwendet (künstliche Niere). Die Blutreinigung ist bei Nierenfunktionsstörungen meistens ein lebensnotwendiger Prozess.
Hämofiltration (HF): Stoffwechselendprodukte werden durch einen Filtrationsprozess aus dem Blut ausgeschieden. Es wird eine künstliche Niere eingesetzt, die sehr große Poren hat. Der Entgiftungsprozess dauert 4-5 Stunden, dabei werden dem Blut etwa 10 Liter Flüssigkeit mit den gelösten Giftstoffen abgefiltert. Danach wird das Blut mit einer Elektrolytlösung wieder aufgefüllt.
HbA1c-Wert: Wert für eine Blutzuckererhöhung über einen längeren Zeitraum (6 8 Wochen). Der Normalwert liegt unter 6,5 Prozent, eine Erhöhung auf über 7,5 Prozent gilt als bedenklich.
HDL-Cholesterin: High Density Lipoprotein: Das so genannte "gute" Cholesterin ist ein Transportprotein für Cholesterin aus den Zellen zur Leber, wo es weiterverwertet oder der Ausscheidung zugeführt wird. HDL-Cholesterin hat eine gefäßschützende Wirkung, sein Wert sollte möglichst hoch sein.
High-Flux-Dialyse:
Hyperglykämie: Erhöhung des Blutzuckerwertes über 126 mg / 100 ml.
Hyperlipämie: Erhöhung der Blutfette. Oft bleibt ein erhöhter Blutfettspiegel über Jahre unerkannt. In dieser Zeit bilden sich die als Plaques bezeichneten Veränderungen an den Wänden der Gefäße, die zu Arterienverkalkung oder Arteriosklerose führen können. Folge: Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenschäden, Raucherbein. Es gibt zwei Arten von Hyperlipämie: Erhöhung von Cholesterin und Erhöhung von Neutralfetten.
Hypertonie: Bluthochdruck
Hypoglykämie: Unterzuckerung auf Werte unter 50 mg / 100 ml, die vor allem bei falscher Handhabung von Insulin oder blutzuckersenkenden Medikamenten auftreten kann. Symptome: Hungergefühl, Kopfschmerzen oder Konzentrationsschwäche
Hypotonie: (sehr) niedriger Blutdruck
Immunsuppressiva: Arzneimittel, die die Immunreaktionen des Körpers unterdrücken bzw. abschwächen. Sie werden angewandt bei entzündlichen Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen und bei Transplantationen zur Verhinderung einer Abstoßungsreaktion.
Immunsystem: körpereigenes Schutzsystem zur Bekämpfung von Bakterien (Krankheitserregern), Viren, Tumoren und körperfremden Eindringlingen.
Insulin: Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) als Vorläuferversion (Proinsulin) gebildet wird. Insulin regelt den Blutzuckerhaushalt gemeinsam mit den Hormonen Glucagon und Somatostatin, die ebenfalls in der Bauchspeicheldrüse produziert werden. Insulin senkt den Blutzuckerspiegel, es bewirkt, dass der Zucker (Glukose) aus den Körperzellen aufgenommen wird. Mangel an Insulin hat einen chronisch hohen Blutzuckerspiegel zur Folge.
IPD-Dialyse: intermittierende Peritonealdialyse. Bei dieser Dialyseart erfolgt die Dialysedurchführung mit Unterbrechung (intermittierend) in einem Dialysezentrum 3mal wöchentlich je 8 Stunden. Der Flüssigkeitsaustausch wird automatisch mittels einer Peritonealdialysemaschine ("Cycler") durchgeführt. (Peritoneum=Bauchfell)
Katheter: Sonde: röhrenförmiges, starres oder flexibles Instrument zum Einführen in Hohlorgane (z.B. Harnblase)
KHK: koronare Herzkrankheit: Erkrankung, bei der es zu vorübergehenden oder bleibenden Durchblutungsstörungen in den Herzkranzgefäßen kommt. Veränderungen an den Herzkranzgefäßen beruhen in der Mehrzahl der Fälle auf einer Arteriosklerose.
Kreatinin: Ausscheidungsform von Kreatin, das sich als Energiereserve im Muskel befindet. Kreatinin wird über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden. Da es als Stoffwechselprodukt fast vollständig filtriert wird, wird es zur Überprüfung der Nierenfunktion verwendet.
Kreatinin-Clearance: Wert, der Auskunft über die Filtrationsleistung der Nieren gibt. Die Kreatinin-Clearance wird bei Verdacht auf Nierenschädigung, bei Verlaufskontrollen von entsprechenden Erkrankungen und bei der Behandlung mit Medikamenten, die möglicherweise die Nierenfunktion beeinträchtigen, bestimmt. Je höher die Kreatinin-Ausscheidungsrate, umso besser ist die Nierenfunktion.
latenter Diabetes: frühes Stadium von Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), bei dem die erhöhten Blutzuckerwerte nur nach oralem Belastungstest (oraler Glucosetoleranztest) festgestellt werden kann.
LDL-Apherese: Das Blut wird vom "schlechten" Cholesterin (LDL-Cholesterin = Low Density Lipoprotein) und anderen ungünstigen Faktoren befreit. Damit werden die Strömungseigenschaften auch in den allerfeinsten Blutgefäßen, den Kapillaren, verbessert. Die LDL-Apherese spielt eine besondere Rolle bei der Behandlung der koronaren Herzerkrankung.
LDL-Cholesterin: Low Density Lipoprotein: Das sogenannte schlechte Cholesterin. Bringt Cholesterin zu den verschiedenen Körperzellen und lagert sich bei einem Überangebot an den Gefäßwänden ab. Hohe LDL-Werte im Blut sind der größte Risikofaktor für Arteriosklerose Arterienverkalkung).
Lipoprotein: Über die Nahrung gelangen Fette, z.B. das Cholesterin, nach verschiedenen Umbau- und Spaltungsprozessen ins Blut. Das Blut besteht zum größten Teil aus Wasser, in dem sich Fette nicht lösen können. Lipoproteine sind spezielle Eiweiße. Sie umschließen die Blutfette. So eingeschlossen, können sie im Blut transportiert werden, ohne die Gefäße zu verstopfen.
Nephrologie: Wissenschaft und Lehre von den Nierenerkrankungen . Nephrologen behandeln Erkrankungen des Nierengewebes, Erkrankungen, die zur Funktionseinschränkung oder dem Funktionsverlust der Niere führen, Systemerkrankungen des Körpers (z.B. Bluthochdruck), die zu Nierenerkrankungen führen, Folgen bzw. Auswirkungen der Nierenschwäche auf andere Organe. Wichtigste Aufgabe ist die Erhaltung der Niere.
Nephron: Funktionseinheit der Niere bestehend aus Nierenkörperchen und Tubulusapparat: Die Nephronen produzieren den Urin, der sich nach und nach in der Harnblase sammelt.
Ödem: Austritt von Flüssigkeit aus dem Gefäßsystem und deren Ansammlung im interstitiellen Raum, dem Zwischenraum zwischen Organen oder Geweben. Am deutlichsten sichtbar sind Ödeme durch geschwollene Fußgelenke und Füße.
oraler Glucosetoleranztest: Zuckerbelastungstest, der vom Arzt durchgeführt wird. Nach einer Aufnahme von 75 g Traubenzucker kann durch eine Untersuchung der Blutzuckerwerte festgestellt werden, ob ein latenter Diabetes vorliegt.
Peritoneal-Dialyse (PD): Bauchfelldialyse: bestimmte Art der künstlichen Blutwäsche, wird seltener als die Hämodialyse angewendet. Bei der Peritonealdialyse wird das gut durchblutete Bauchfell des Patienten als körpereigene Filtermembran genutzt. Mehrmals am Tag lässt man mit Hilfe eines Katheters eine Dialyselösung in die Bauchhöhle fließen. Diese nimmt die giftigen Stoffwechselprodukte auf.
Peritoneum: Bauchfell: kleidet die Bauch- und Beckenorgane aus
Prävention: vorbeugende Maßnahmen, Vorsorge
Proteinurie: Eiweiß-Ausscheidung im Urin
Pyelonephritis: Nierenbeckenentzündung, bakterielle Infektion des Nierengewebes und des Nierenbeckens. Sie kann akut oder chronisch verlaufen. Wird die Nierenbeckenentzündung nicht behandelt, können sich kleine Abszesse in der Niere bilden, die zu einer chronischen Entzündung oder zu einer Verminderung der Nierenfunktion führen.
RAA-System: Renin-Angiotensin-Aldosteron-System: Das in der Niere gebildete Renin wandelt das in der Leber produzierte Angiotensinogen in Angiotensin I um, welches wiederum von dem in der Lunge hergestellten Enzym ACE in Angiotensin II verwandelt wird. Das Angiotensin II bewirkt unter anderem, dass die Blutgefäße enger werden. Dadurch steigt der Blutdruck.
Renin: Hormon, das in der Niere gebildet wird. Die Niere reagiert damit auf eine verminderte Nierendurchblutung, mangelnde Flüssigkeit (Hypovolämie) im Körper oder Natriummangel im Blutserum. Renin ist Bestandteil des so genannten Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAA-System). Hauptaufgabe dieses Systems ist es, den Blutdruck und das Flüssigkeitsvolumen im Kreislauf sowie den Natrium- und Kaliumhaushalt auf konstantem Niveau zu halten.
Shunt: Verbindung einer Arterie und einer Vene an einer gut zugänglichen Stelle. Diese Verbindung schafft einen dauerhaften Zugang zum Blutkreislauf, der wiederholt punktiert werden kann. Durch den Shunt wird vermieden, dass ständig neue Gefäßzugänge gesucht werden müssen.
Single-Needle-Dialyse: Einnadel- oder SN-Dialyse: Zur Blutförderung und Rückgabe steht nur ein Lumen (Hohlraum eines Gefäßes) zur Verfügung. Die Behandlung muss in einzelne Phasen aufgeteilt werden. In der arteriellen Phase wird dem Patienten Blut entnommen, in der venösen Phase wird dem Patienten Blut zurückgegeben.
Tubulus: Röhrchen, in der Niere bildet ein Tubulus im Rindenlabyrinth ein System von gewundenen dicken und dünnen Abschnitten und Schleifen, deren Gesamtheit in beiden menschlichen Nieren mehrere Kilometer beträgt. Jedes Nierenkörperchen mündet am Harnpol in einen Tubulus.
Typ-1-Diabetes: Körpereigene Abwehrstoffe zerstören die Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse. Dadurch sinkt die Insulinproduktion und bleibt schließlich ganz aus. Typ-1-Diabetiker haben damit einen absoluten Mangel an Insulin und müssen dem Körper menschliches oder tierisches Insulin zuführen.
Typ-2-Diabetes: Die Empfindlichkeit der Zellen für Insulin ist herabgesetzt (Insulinresistenz). Die Patienten brauchen viel mehr Insulin, um Zucker aus dem Blut aufnehmen zu können. Die Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse schütten deshalb vermehrt Insulin aus. Die Zellen werden dadurch auf Dauer überlastet und die Insulinproduktion nimmt immer mehr ab. Der Typ-2-Diabetiker leidet also unter einem relativen Insulinmangel, die Zellen produzieren zwar Insulin, die Zellen können es aber nicht verwerten.
Ultraschall: Verfahren zur bildlichen Darstellung verschiedener Körperregionen mit Hilfe von Ultraschallwellen.
Urämie: Nierenversagen mit Harnvergiftung, Endstadium des Nierenversagens. Eine akute Urämie tritt fünf bis zehn Tage nach akutem Nierenversagen auf. Mangelnde Durchblutung der Niere (Schockniere), Vergiftungen, Entzündungen oder Harnstauungen führen zum teilweisen oder völligen Verlust der Ausscheidungsfunktion der Niere. Die chronische Urämie entsteht aus einer jahrelang fortschreitenden Nierenerkrankung.
Urologie: Lehre von den Krankheiten der Harnorgane. Der Urologe behandelt Störungen der Harnwege, die z.B. den Harnabfluss behindern wie Steine. Weiterhin ist er für Behandlung der Prostataerkrankungen, Harnwegsentzündungen (Blasenentzündung) oder Verletzungen zuständig. Auch Behandlung der Nierentumoren gehört zu seinem Aufgabengebiet, da der Urologe im Gegensatz zum Nephrologen operative Eingriffe durchführt.
Zyste: Gewebesack, in dem sich Körperflüssigkeiten oder Gase sammeln
Zystenniere: Erbkrankheit, bei der sich in beiden Nieren multiple Zysten bilden, die sich in allen Bereichen des Nephrons (Funktionseinheit der Niere) manifestieren können. Zystennieren führen in der Regel zu einer Vergrößerung der Nieren, Bluthochdruck, einer fortschreitenden Niereninsuffizienz durch Zerstörung des funktionierenden Nierengewebes und sind häufig die Ursache einer Dialysebehandlung. Es gibt zwei Arten: die eine beginnt schon während der Kindheit, die andere befällt erst Erwachsene.